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Unterstützte Kommunikation

Unterstützte Kommunikation an der LVR-Christophorusschule

Schülerin bei der Erforschung des Ursache-Wirkungs-Prinzip
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Schülerin lässt den Bär tanzen

Schülerinnen und Schüler

Mehr als 1/3 unserer Schülerinnen und Schüler können, auf Grund ihrer angeborenen oder erworbenen körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen nicht oder nur sehr eingeschränkt und schwer verständlich sprechen.

Ein Grundsatz soll aus diesem Grund prägend für die sonderpädagogische Arbeit an unserer Schule sein:

Auch wer nicht sprechen kann hat viel zu sagen!

Kontakt zu Menschen aufzunehmen, in Beziehung zu treten, miteinander zu kommunizieren, die Welt mitzugestalten, sind menschlichen Grundbedürfnisse und Grundrechte. Deshalb ist uns die Förderung und Unterstützung der kommunikativen Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler sehr wichtig.

I. Methoden der Unterstützten Kommunikation

Mit Hilfe des pädagogisch – therapeutischen Konzeptes der Unterstützten Kommunikation werden zusammen mit den einzelnen Schülerinnen und Schülern sehr individuelle Angebote zur Unterstützung und zur Ergänzung ihrer kommunikativen Möglichkeiten erarbeitet.

Die individuellen Kommunikationssysteme können mit unterschiedlicher Gewichtung einzelne Kommunikationsmethoden umfassen, grundsätzlich werden alle vom Schüler genutzten Methoden im Sinne des „Sowohl-als-auch-Prinzips“ unterstützt:


ð Körpereigene Kommunikationsformen

o Mimik und Gestik als allgemein gebräuchliche oder individuell vereinbarte Zeichen (z.B. zur Ja-Nein-Kommunikation

o Vegetative Reaktionsformen, wie Atmung und Körperspannung

o Sämtliche lautsprachliche Möglichkeiten zur Vokalisation

o Blick- und Zeigebewegungen

ð Nichtelektronische Kommunikationshilfen

o Kommunikationsbücher und -tafeln mit Photos oder Symbolen

ð Elektronische Kommunikationshilfen

o Einfache Hilfen (derzeit z.B.: BigMack, Step-by-Step, GoTalk, Easy-Talk etc.)

o Komplexe SprachAausgabeGEräte (SAGE) mit dynamischen Display

(derzeit z.B.: TOBII, DynaVox, SmalTalker, Accent, NovaChat, etc. – mit und ohne Augensteuerung)

o Tablett basierte Geräte – iPad und Samsung – mit div. Anwedungsprogrammen

Was kann Unterstützte Kommunikation den Schülerinnen und Schülern ermöglichen?

Mit Methoden der Unterstützten Kommunikation können Schülerinnen und Schüler lernen

ð selbständig Kontakt zur Umgebung aufzunehmen

ð Bedürfnisse zu äußern (z.B. differenzierte Wünsche, Fragen, Vorlieben, Mitteilen von Gedanken)

ð Erlebnissen und Eindrücken zu berichten

ð Gefühle zu artikulieren

ð eigene Ideen in Gespräche und Handlungsabläufe einzubringen

ð Entscheidungen oder eine Auswahl zu treffen

ð Handlungsprozesse zu initiieren und zu beeinflussen


II. Konzeptionelle Eckpunkte der Förderung im Bereich Unterstützter Kommunikation

· Die Förderung im Bereich Unterstützter Kommunikation versteht sich als zentrales und durchgängiges Unterrichtsprinzip (unterrichtsimmanente Kommunikationsförderung), zentraler Förderort ist die Klasse bzw. die entsprechende Peer-Group. Darüber hinaus findet Förderung in klassenübergreifenden Lerngruppen (in Verantwortung der Stufen) statt. Um die unterrichtsimmanente Kommunikationsförderung zu realisieren werden „Haltestellen“ im Unterricht geschaffen, die unterstützt kommunizierenden Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben sich in das Unterrichtsgeschehen kreativ einzubringen um somit zum aktiv mitgestaltenden Schülern zu werden.

· Die Dokumentation des Förderprozesses erfolgt im individuellen Förderplan der Schülerin / des Schülers.

· Das Klassenteam erhält durch ein UK - Beratungsteam innerhalb der Schule Unterstützung in der Planung und Durchführung der individuellen Förderung im Bereich Unterstützter Kommunikation.

· Der Arbeitskreis UK strukturiert und koordiniert die pädagogische und didaktische Weiterentwicklung im Bereich der Unterstützten Kommunikation.

· Schuleigene Hilfsmittel und didaktische Unterrichtsangebote werden im UK-Raum verwaltet.

· Der Bereich UK hat einen eigenen Didaktischen Etat.

Prinzipien Unterrichtsimmanenter Kommunikationsförderung

(Was ist unterrichtsimmanente Kommunikationsförderung?)

· Lernvoraussetzungen berücksichtigen

· Multimodalität von UK: Viele Kommunikationskanäle benutzen

· Haltestellen im Unterricht schaffen

· „Offene“ Fragestellungen benutzen

· Feedback ermöglichen und beachten

· Einsatz von technischen Hilfsmitteln zur aktiver Partizipation

· Verzahnung des Unterrichts mit Einzelförderung, UK Gruppe und Therapie

III. Schulprogrammatische Schwerpunkte im Bereich Unterstützte Kommunikation

Um den Fachbereich Unterstützte Kommunikation in den nächsten Jahren weiterzuentwickeln und in Unterricht und Förderung weiter zu etablieren, schlägt das Schulprogrammgremium UK folgende Schritte vor (siehe Aufzählungszeichen):

Der Leitgedanke ist, dass Unterrichtsimmanente Kommunikationsförderung ein durchgängiges Unterrichtsprinzip im Schulalltag aller Klassen und Lerngruppen ist.

Wie können wir dies nachhaltig unterstützen und weiterentwickeln? Wie können wir die Arbeit aus der Einzelförderung und der Kleingruppenförderung in den Unterrichtsalltag integrieren? Wie können wir erreichen, dass die Verantwortung für die UK Förderung nicht in die Einzel- / Kleingruppenförderung abgegeben wird, sondern in der Klasse / Lerngruppe verbleibt?

· Die Verantwortung für die UK Förderung einer Schülerin / eines Schülers liegt ausdrücklich beim Klassenteam

· Ein UK Beratungsteam (aus Lehrern und Therapeuten) berät und unterstützt die Klassenteams bei der Entwicklung / Weiterentwicklung der UK Förderangebote.

· UK Einzelförderung und UK Fördergruppen werden aus den Stufen heraus bzw. in den Stufen organisiert.

· UK Förderung wird dokumentiert im individuellen Förderplan

· Das UK Beratungsteam hat folgende Aufgaben:

o unterrichts- und praxisnahe individuelle Beratungs- Unterstützungsangebote für die Klassenteams, dabei dient als Grundlage der Beratung das Partizipationsmodell

o Unterstützung bei Hilfsmittelauswahl, Hilfsmittelanpassung (Ansteuerung etc.), Hilfsmittelversorgung, Hilfsmittelbeantragung

o Pflege, Betreuung und Entwicklung des Hilfsmittelpools im „UK- Räumchen“

o Organisation / Durchführung von Fortbildung in Bereich UK

o Kontakt zu außerschulischen Institutionen in Sachen UK (Kindergarten, Werksatt etc.)

o Koordination des Arbeitskreises UK in der Schule

o AO-SF Unterstützung (bei Bedarf) im Bereich UK

o Regelmäßige Bedarfserhebung im Bereich UK

Zur Organisation des UK Beratungsteams:

Stunden:

· 2 Lehrer mit je 2 Stunden (2 Stunden von der Bezreg. Köln und 2 Stunden „sonderpädagogische Maßnahmen“) (bei 2 Stunden müsste jede Klasse 0,1 Lehrerstunden, d.h. 4,5 Minuten einer Unterrichtsstunde in den „UK Topf“ geben)

· 1 Therapeut bzw. Therapeutin mit 2 Stunden

- Die Kollegen haben ihre Stunden im Stundenplan geblockt

- Beratung findet in der Regel im Team zu zweit statt

(Stand 02/15)

Eine Schülerin kommuniziert mit ihrm SmallTalker.
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Ich hab so viel zu sagen.

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